Der Strand in der Mondnacht

Chuya Nakahara

Es lag im Lichte der Mondnacht
ein Knopf auf dem Strand der Wellen.

Ich hatte nicht die Absicht,
ihn aufzuheben und zu nutzen.
Konnte ihn jedoch nicht wegwerfen.
So verschwand er in die Tasche.

Es lag im Lichte der Mondnacht
ein Knopf auf dem Strand der Wellen.

Ich hatte nicht die Absicht,
ihn aufzuheben und zu nutzen.
Konnte ihn jedoch nicht schmeißen,
 weder zum Mond
 noch in die Wellen.
So verschwand er in die Tasche.

Der Knopf im Lichte der Mondnacht
berührte Finger als auch Seele.

Den Knopf im Lichte der Mondnacht
Wie könnte jemand ihn wegwerfen?

Der Autor, Chuya Nakahara, verlor seinen zweijährigen Sohn, kurz bevor er das Gedicht schrieb. Auf dem Strand findet er zufällig einen Knopf, der im Mondlicht leuchtet. Dieser erinnert ihn an seinen Sohn. Wenn wir einen geliebten Mensch verloren haben, können wir manchmal den Tod nicht akzeptieren oder wir grübeln, was wir an dieser Person anders machen könnten. Wenn wir in einer solchen Traurigkeit einen Zufall erleben, der nicht nur ein Zufall zu sein scheint, nehmen wir das als Botschaft des Verstorbenen und fühlen seine Seele ganz nah bei uns. Es kann eine große Hilfe für uns sein, im Leben wieder nach vorne zu blicken.
Das Originalgedicht besteht aus der Wiederholung von 7 Moren. Dadurch hat es einen ruhigen und sanften Rhythmus. Außerdem lässt der konstante Rhythmus den Lesenden auch den Klang der Wellen vorstellen.
Um den Rhythmus mit der Übersetzung wiederzugeben, habe ich jede Zeile mit drei Hebungen übersetzt. Die vorletzte Silbe hat dabei die letzte Hebung und die letzte Silbe eine Senkung.
Originalgedicht「月夜の浜辺」中原中也